Bei einem Auftritt Trumps in Butler sind Schüsse gefallen. Bilder zeigen den Republikaner mit einem blutigen Ohr. Sein Wahlkampfteam teilt mit, es gehe ihm gut. Berichten zufolge sei der „Schütze“ getötet worden.
Plötzlich knallt es. Erst einmal, dann ertönen weitere Knalle. Sekunden nachdem Donald Trump, auf dem Podium vor Anhängern stehend, sich die Hand ans Ohr hält und sich dann bückt, stürzen Secret-Service-Mitarbeiter auf ihn und lehnen sich schützend über ihn. Mit Sturmgewehren bewaffnete Sicherheitskräfte stellen sich auf die Bühne. Jemand ruft: „Down, down!“
Die Personenschützer wollen Trump in seinen Wagen und in Sicherheit bringen. Der frühere Präsident und Kandidat für die Wahl im November blutet am Ohr. Er streckt noch einmal seine Faust in die Luft. Wütend und sichtlich unter Schock scheint er ein Wort an seine Anhänger zu richten: „Fight.“ Bevor er von der Bühne geführt wird, sagt er noch: „Lasst mich meine Schuhe nehmen.“
Schreie und Panik im Publikum. Binnen Minuten leert sich am Sonntagnachmittag das Kundgebungsgelände in Butler im Bundesstaat Pennsylvania, wo Trump gerade auf einer Wahlkampfkundgebung zu sprechen begonnen hatte. Er sollte die letzte Kundgebung vor dem Parteitag in Milwaukee sein, der am Montag beginnt und der Trump offiziell zum Kandidaten seiner Partei für die Präsidentenwahl nominiert werden soll.
BREAKING NEWS: The Secret Service confirms that Trump is ‘safe’ after the former president was rushed off rally stage following reports of possible gunshots in Butler, Pennsylvania. pic.twitter.com/JCEJ1ZhSqQ
— Fox News (@FoxNews) July 13, 2024
Trump spricht von „abscheulichem Akt“
Ein Sprecher Trumps teilt später mit, dem früheren Präsidenten gehe es gut. Er werde in einer örtlichen medizinischen Einrichtung untersucht. Zum Ausmaß der Verletzung machte er keine weiteren Angaben. Die Nachrichtenagentur AP berichtete, der Staatsanwalt des Landeskreises habe mitgeteilt, der „Schütze“ sei getötet worden.
Präsident Joe Biden äußerte in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz, er hoffe, bald mit Donald Trump sprechen zu können. Er habe schon versucht, ihn zu erreichen. Er, Biden, verurteile den Angriff scharf. So etwas habe „keinen Platz in Amerika”. Man dürfe nicht zulassen, dass so etwas geschehe. „Alle” Amerikaner müssten politische Gewalt verurteilen.
Zuvor hatte Biden in einer Erklärung geäußert, er sei über den Vorfall informiert worden. Er sei dankbar zu hören, dass Trump sich in Sicherheit befinde und dass es ihm gut gehe. Weiter hieß es, er „bete für ihn und seine Familie und alle, die an der Kundgebung teilgenommen haben, während wir auf weitere Informationen warten“. Er und seine Frau Jill Biden dankten dem Secret Service dafür, dass sie Trump in Sicherheit gebracht hätten. „Für diese Art von Gewalt gibt es in Amerika keinen Platz. Wir müssen uns als Nation vereinen, um sie zu verurteilen.“
Republikaner und Demokraten äußerten sich am Samstagabend bestürzt über den Angriff. Chuck Schumer, der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, schrieb in einer Stellungnahme, er sei „erleichtert“, dass der frühere Präsident Trump in Sicherheit sei. „Politische Gewalt hat in unserem Land kein Platz“, hieß es weiter. Der Sprecher des Repräsentantenhauses, der Republikaner Mike Johnson, schrieb auf X: „Ich bete für Donald Trump.“
Elon Musk, der laut Berichten jüngst eine hohe Summe an Trumps Wahlkampfteam gespendet hat, nutzte seine Genesungswünsche am Samstag dafür, sich öffentlich für den Republikaner als Präsidenten auszusprechen. Er schrieb auf seiner Plattform X, er unterstützte Trump „voll und ganz“ und hoffe auf eine schnelle Genesung.